Jul 19, 2011

auf Kultur-port.de: "Ulrich Maiss: unterwegs"

Ulrich Maiss ist Cellist, kein gewöhnlicher, keiner, den man im Orchestergraben vermutet, und keiner, der ausschließlich in einem Ensemble den Tenorpart der Streicher übernimmt.

Ulrich Maiss aka Cellectric ist Sounddesigner, experimenteller Musiker und beherrscht dennoch auch ein klassisches Repertoire. Sein Studium der klassischen Musik im Fach Violoncello schloss er 1993 an der Hochschule der Künste Berlin mit Examen ab. Es folgte eine internationale Karriere als Interpret zeitgenössischer und klassischer Kammermusik, die ihn durch Westeuropa, Nordamerika und nach Japan führte. Maiss spielte zahlreiche Uraufführungen namhafter Komponisten, wie Joseph Butch Rovan, Mario Bertoncini, Kasper T. Toeplitz, Ulrich Krieger, Phill Niblock und Il-Ryun Chung. Er arbeitet live und im Studio mit Lou Reed, Al Di Meola, Zülfü Livaneli, Element Of Crime, Markus Stockhausen, Vinx und Maria Farandouri und ist oder war Mitglied in Bands und Ensembles: envyloop, zeitkratzer, der Kammerakademie Potsdam, im Ensemble Oriol, KooKoon, ZsaZsa Buschkow, Berlin Improvising Composers Ensemble, im Boris Blacher Ensemble und im Trio Filou. Seine Kompositionen und Sounddesign-Installationen wurden in New York, Toronto, Berlin, München und auf der Biennale in Venedig uraufgeführt.

Claus Friede traf Ulrich Maiss zu diesem Gespräch nach seinem Konzert „unterwegs“ am 10. Juli 2011 auf der Schossinsel Rantzau in Barmstedt, bei dem er in der Galerie Atelier III, Landschaftsbilder des Malers Hieronymus Proske interpretierte.
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Jul 16, 2011

Schöne Kritik aus dem Schenefelder Tageblatt- "Unterwegs"

Von "gewöhnungsbedürftig" bis "genial": Ein Cello-Konzert

13. Juli 2011 | 00:15 Uhr | von hpe

BARMSTEDT. Er experimentiert, er sucht, er beschreitet neue Wege - kreativ, überraschend und authentisch. In der Galerie Atelier III auf der Rantzauer Schlossinsel hat der studierte Cellist Ulrich Maiss ein Solokonzert zur Ausstellung "Unterwegs" gegeben: mit Eigenkompositionen auf dem akustischen Cello, sechssaitigem E-Cello sowie dem fünfsaitigen Bass-Cello - und jede Menge technischem "Spielzeug". 

Maiss macht nur Musik, die er mag, und steht "musikalisch und menschlich" dahinter, wie er betont. Mehr als 50 Besucher ließen sich auf seine rhythmischen Geschichten ein, die der ausgesprägte Individualist eigens zu den Landschaftsbildern des - ebenfalls anwesenden - Künstlers Hieronymus Proske spielte. Maiss nahm musische und rhythmische Ausschnitte auf, spielte sie ab, wob neue Töne hinein und erweiterte die Spielmöglichkeiten damit enorm. "Ich hatte die Augen geschlossen, und die Musik wirkte auf mich wie eine Meditation", sagte eine Besucherin. "Genial. Verspielt und versponnen", kommentierte ein anderer. Wieder andere fanden die spezielle Musik "etwas gewöhnungsbedürftig", aber durchaus spannend.