Dec 17, 2008
Istanbul - Montag & Dienstag
Es ist erstaunlich, was man so an Energie generieren kann.
Der 15. war ein ausgesprochener Reisetag: von Trossingen fuhr Stefan mich mit dem Auto nach Frankfurt zum Flughafen. Der Flug hatte eine Stunde Verspätung, aber auch ohne diese Verspätung hätte ich ihn problemlos gekriegt. Die Planung war also durchaus in Ordnung. Fliegen hat ja sehr viel mit Warten zu tun - und das kann ich inzwischen viel besser, als noch vor ein paar Jahren.
Ich habe gelernt, daß Hektik auf Flughäfen definitiv nicht zu einer Beschleunigung der Prozesse führt, die man durchlaufen muß.
So habe ich also einfach gesessen und gewartet, im Flugzeug (Turkish Airlines mit einem abgründig schlechten Service) ein wenig geschlafen, und kam in Istanbul an einem der Tage an, an dem die Pilger aus Saudi-Arabien zurückkommen. Ein echter Hammer: der ganze Flughafen ist voller Menschen, die auf zurückkehrende Angehörige warten.
An dem Abend bin ich mit Henning ausgegangen und wir haben nach einigen Wirren ein schönes kleines Lokal gefunden, in dem wir einige Stunden Pläne geschmiedet haben.
Der 16. stand dann natürlich ganz im Zeichen des Konzerts. Wir hatten eine vierstündige Probe, die wirklich nicht schlecht war. Allerdings muß man dazu sagen, daß es in Istanbul einiges mehr an Energie erfordert eine solche Probe durchzuführen, als in anderen Städten, die ich kenne. Energieverbrauch wird in Istanbul vor allem auch dadurch hervorgerufen, daß man immer wieder durch irgendwelche Rush Hours zum Hotel gekarrt wird. Ich werde mir für das nächste Mal vornehmen, gleich alle notwendigen Dinge zum Veranstaltungsort mitzunehmen, um dort dann ein paar Stunden Ruhe zu haben.
Das Konzert war schön, wenn es auch mal wieder die üblichen Unsicherheiten gab. Eine schöne Szene meinerseits: Kai spielt ein langes Gitarren-Intro zu einem Song, während ich darüber nachdenke, ob ich nicht etwas trinken soll. Ich mache die Flasche auf, als das Stück anfängt - der Rhythmus läuft, während ich einen Schluck nehme, und mein Unterbewusstsein sagt: "Warum singt Jocelyn nicht?" In dem Moment wird mir bei einem Seitenblick auf HD schlagartig klar, daß zuerst das Cello die Melodie spielt. Nun habe ich aber meine Wasserflasche in der Hand, keine Chance die noch loszuwerden. Als ich vier Takte später endlich wieder den Bogen in der Hand hatte, hatte Jocelyn schon begonnen zu singen...tja, Einsatz verpasst.
Nach dem Konzert hat Zülfü uns zu sich nach Hause eingeladen.
Die Wohnung bietet eine wunderbaren Blick über den Bosporus nach Asien - also eine Wohnung auf der Grenze zweier Kontinente.
Es gab ein wunderbares Dinner, Wein und Whiskey, und Aylin, die Tochter von Zülfü, spielte uns ihr neues Album vor. Ein schöner Abend.
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